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Der Bergbau im Münstertal |
.Bergbau-Galerie Münstertal | |||
Am Anfang war eine Holzkohle-Probe. Entdeckt in den ältesten Stollen der Grube Teufelsgrund, verbacken mit einem Stück Feuersetzmaterial, analysiert mit der Radiokarbon-Methode und so datiert in das Jahr 950. Sie setzt damit den Anfangspunkt des belegbaren, über 1000jährigen Bergbaus im Münstertal. Wie in anderen südschwarzwälder Montanrevieren auch, wird Bergbau durch Kelten und Römer vermutet, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Die Montangeschichte dieses unter Mineraliensammlern und Montanhistorikern gleichermaßen hoch geschätzten Reviers ist eng verknüpft mit der Geschichte des Klosters St. Trudpert sowie mit der Entwicklung der Stadt Freiburg. Die erste schriftlich überlieferte Erwähnung des Bergbaus im Münstertal stammt aus der viel zitierten Urkunde von 1028 und bezieht sich auf die Gruben in Kropbach und Etzenbach. Die Bergbaustadt Münster lag im Zentrum des 20km langen Tales, welches sich bei Staufen in östliche Richtung ersteckt und wurde 1258 zum ersten Mal in einer Urkunde genannt. Der Silberreichtum der Erzgänge brachte den Bürgern von Münster, aber auch den in Freiburg sitzenden Anteilseignern beachtlichen Wohlstand und ließ Münster zu einem bedeutenden Handelszentrum anwachsen. Seine Blütezeit erlebte die Bergbaustadt im 13. und 14. Jahrhundert, bis nicht berücksichtigte Pfandrechte erst zu Streitigkeiten, dann zum Krieg mit Freiburg führte, in dessen Folge die Zähringer im Jahre 1346 Münster und die benachbarte Birchiburg zerstörten. Danach muss es einen Wiederaufbau gegeben haben, findet sich doch die letzte Erwähnung von Münster als Bergbaustadt in einem Dokument aus dem Jahre 1539. Später verfällt Münster zur Bedeutungslosigkeit und diente letztlich nur noch als Namenspate für das Tal. Der Bergbau hatte seine Hochphase im 12. / 13. Jahrhundert, in welcher die Erzgänge auf Silber ausgebeutet wurden. Das ebenfalls anfallende Blei war dabei ein willkommenes Nebenprodukt. Nachfolgend erlebte der Bergbau eine Reihe von Rückschlägen, unter anderem als 1516 eine pestartige Seuche und der Bauernkrieg von 1524/25 die Bevölkerung dezimierte. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren die oberflächennahen Reicherze ausgebeutet und die tiefer gelegenen Gangbereiche nicht ohne technische Schwierigkeiten und große finanzielle Aufwendungen erreichbar. Das vorläufige Ende des Bergbaus kam 1618 mit dem Beginn des 30jährigen Kriegs. Erst zum Ende des 17. Jahrhunderts erinnerte man sich wieder an den Reichtum im Berg. Nun wurde die Arbeit in einigen Bergwerken wieder aufgenommen und die Erzgänge auf Blei und Kupfer abgebaut. In diese Zeit fallen häufige Streitigkeiten zwischen dem Kloster St. Trudpert und der Stadt Freiburg. Etwa ein Jahrhundert später, im Jahre 1781, verfasst Joseph Wenzl Freyherr von Vernier, kaiserlich und königlicher Directoratsrath in Tyrol im Auftrag der Königlichen Hofkammer im Münz- und Bergwesen seinen Bericht zur Lage des Bergbaus in Vorderösterreich. Danach sind die Gruben Riggenbach und Etzenbach in Betrieb, Kropbach und Wildsbach sind ausgebeutet, Schindler, Teufelsgrund, Knappengrund und Herrenwald liegen brach. Wiederum ein knappes Jahrhundert später fand man den Ausweg aus dieser doch recht düsteren Lage, indem die Großherzoglich Badische Regierung im Jahre 1806 die Gruben im Münstertal übernahm. Drei Jahre später wurde die Grube Teufelsgrund als Staatsbetrieb geführt und die Arbeiten in den Gruben Riggenbach, Wildsbach und Münstergrund intensiviert. Gegenstand des Bergbaus waren nun die Bleierze. Nach 1850 kam es jedoch zu einem dramatischen Verfall der Bleipreise, was schließlich zur Stilllegung der Gruben führte. Nur 15 Jahre später, im Jahre 1865 wurde der Badische General-Bergwerksverein, welcher die Gruben bis dahin betrieben hatte, aufgelöst. Der letzte Abschnitt der Bergbaugeschichte im Münstertal wurde geprägt durch die Gewinnung der Industrie-Minerale Fluorit und Schwerspat. Gebaut wurde im Tirolergrund bis 1938, in der Grube Teufelsgrund bis 1958. Dann zwangen auch hier die verfallenden Weltmarktpreise zur Aufgabe der Gruben. Zwölf Jahre später wurde das Besuchsbergwerk Teufelsgrund eröffnet. |