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Bergbau und Mineralien im Südschwarzwald

aktualisiert: 16. Oktober 2011
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Der Bergbau von
Schönau / Aitern
.Bergbau-Galerie Schönau / Aitern
Auch wenn die Bedeutung des Bergbaureviers Schönau nicht an die der benachbarten Reviere von Todtnau, Wieden oder Münstertal heranreicht, so war die nähere Umgebung von Schönau im Mittelalter dennoch Mittelpunkt eines lebhaften Bergbaus. Ziel der Anstrengungen war, wie allgemein im Mittelalter, die Gewinnung der silberhaltigen Erze, allen voran Bleiglanz. Aufgrund des immens hohen Stellewerts des Silbers als Münzmetall und Währungsgrundlage waren auch solche Erzgänge interessant, die einen für heutige Verhältnisse sehr untergeordneten Silbergehalt aufweisen. So lassen sich die vielen Schürfversuche rund um Schönau erklären, auch wenn die meisten davon nicht über das Versuchsstadium hinausgekommen sind. Eine wirklich große Rolle als Silberlieferant wurde den wenigsten Grubenbetrieben zuteil, besonders ertragreich waren hier nur die Vorkommen zwischen Aitern und Schönenberg mit den Gruben Stefanie und Aitern-Süd (Grube Ludwig).

Betrachtet man die Vererzungen unter geologischen Gesichtspunkten, so gehören die nahezu seiger einfallenden, bis zu 2m mächtigen Spaltenfüllungen, welche eine Streichrichtung von 0-65° aufweisen, zum Typ der fluorbarytischen Bleiglanzgänge, während es sich bei den 100-160° streichenden, mineralisierten Störungen in erster Linie um bis 100m breite verkieselte Breccienzonen handelt. Diese Mylonite führen hauptsächlich Quarz und Hämatit, hin und wieder Baryt und Fluorit, sehr selten Bleiglanz und werden von Bleichungs- und Zersetzungserscheinungen im Nebengestein begleitet.

Historisch betrachtet zeigt sich die Region Schönau politisch zweigeteilt. Derweil das engere Gebiet um Schönau (unter dem wechselnden Bergregal von Hochstift Basel, den Herzögen Zähringen und den Grafen von Freiburg) seit 1113 zum Kloster St. Blasien und nach 1370 zu Vorderösterreich gehörte, befand sich die Gegend um Neuenweg unter dem Einfluss der Markgrafschaft Baden.

Die zeitliche Einordnung für den Beginn des Bergbaus im Gebiet von Schönau lässt sich eingrenzen durch den Bau der Kirche in Schönau im Jahre 1164. Dieser war notwendig geworden aufgrund der außergewöhnlich starken Bevölkerungszunahme, welche vermutlich durch die Zuwanderung von fremden Bergleuten hervorgerufen wurde. Die beiden Orte Aitern und Schönenberg gehen demnach auf die Gründungen von Bergbausiedlungen zurück. In der Folge erlebte der Bergbau einen starken Aufschwung und hatte seine Blüte am Anfang des 14. Jahrhunderts, als über 300 Bergleute (Verwandte sind dabei mit eingerechnet) im Schönauer Tal gezählt wurden. Der jähe Einbruch kam in der Zeit um 1350, als im hinteren Wiesental die Pest ausbrach und mehr als ein Drittel der Bevölkerung dahinraffte, worauf der Bergbau fast zum Erliegen kam. Doch schon 1396 wird die Grube Aitern-Süd wieder urkundlich erwähnt, ein Zeichen für den Fortbestand des Bergbaus.

Die zweite Blüte erlebte der Bergbau dann im 15. Jahrhundert, bis 1611 / 13 wiederum die Pest und dann der Dreißigjährige Krieg eine große Zahl an Opfern forderte. Diese Ereignisse brachten den Bergbau, ähnlich wie in den benachbarten Revieren auch, vermutlich vollends zum Erliegen. Die kriegerischen Auseinandersetzungen der folgenden Jahrzehnte brachten in dieser Hinsicht auch keine Besserung, sodass erst nach dem Aachener Frieden im Jahre 1748 wieder Ruhe einkehrte. Der Bergbau im Gebiet von Schönau erholte sich offenbar jedoch nicht mehr von den Rückschlägen, so erwähnen Vernier und Carato nur die Grube Aitern-Süd, auf der in dieser Zeit im geringem Umfang gebaut wurde.

Der letzte Abschnitt der Schönauer Bergbaugeschichte fällt in das 19. Jahrhundert, als auf den Gruben Aitern-Süd und Stefanie noch zeitweise Bergbau betrieben wurde. Die jüngsten Grubenbetriebe, 1920 Pfingstsegen an der Eisenbläue und Aitern-Süd, sowie 1940 auf Aitern-Nord, waren auf die Gewinnung von Flussspat gerichtet und schließen das Kapitel des Bergbaus im Schönauer Revier.
Aitern Nord
Aitern Süd
Aitern Süd
Aitern Süd
Stefanie
Stefanie
Stefanie
Aitern Schürfstollen
Pfingstsegen
Hohweier